Gemeinsam gegen Rassismus

Der Jahrgang 9 der Sekundarschule Höxter widmete sich in den vergangenen Wochen intensiv dem Thema „Rassismus“. Dabei hatte das Team der Schulsozialarbeit für jede 9. Klasse einen Vormittag mit Benjamin Scholand von der regionalen Schulberatungsstelle für den Kreis Höxter organisiert. Im 8. Jahrgang wurde der Workshop bereits im Dezember durchgeführt.

Im Klassenverband regte Benjamin Scholand gemeinsam mit den Klassenlehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen durch verschiedene Aufgaben und Impulse den Austausch der Jugendlichen an. Zunächst beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen mit der Fragestellung „Was ist Rassismus, woran erkennt man rassistische Diskriminierung?“. Schnell wurde deutlich, dass dabei einzelne Menschen oder Gruppen auf ein Merkmal (z. B. Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, Kultur) reduziert werden. Dieses Merkmal ist mit negativen Eigenschaften gekoppelt, sodass Minderheiten abgewertet, benachteiligt oder ausgeschlossen werden – zum Vorteil der eigenen Gruppe und zur Selbstaufwertung. Insgesamt ist Rassismus ein weltweites Phänomen.

Weiterhin ordneten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Alltagsszenen auf einer Skala ein, welche von „0% Rassismus“ bis hin zu „100% Rassismus“ reichte. Die Jugendlichen steuerten viele eigene Erfahrungen und Erlebnisse bei, die sie selbst im Alltag, in der Schule oder auf dem Schulhof erlebt haben. Immer wieder werden in unserer Sprache rassistische Begriffe verwendet – unbeabsichtigt, aber auch bewusst und gezielt. Was darf ich überhaupt sagen? Durch Wörter wie „Entwicklungsland“, „Häuptling“ und Schlitzauge“ wurde deutlich, dass der Kontext der Äußerungen sehr wichtig ist. In der Werbeindustrie versprechen sich Unternehmen durch Rassismus in der Werbung sogar Aufmerksamkeit und viele Klicks.

Die hohe und ernsthafte Schülerbeteiligung während der Workshops zeigte, dass die Thematik die Jugendlichen interessiert und berührt. „Ich werde häufig als Kanake bezeichnet“, äußerte sich ein Mitschüler nachdenklich. Wie reagiert man auf solche Aussagen? „Schaut nicht weg und schweigt nicht!“, gab Benjamin Scholand den Mädchen und Jungen abschließend mit auf den Weg.