Die Mensa des Schulzentrums in Höxter: Leckeres Essen mit dem Cook-and-Chill-System
VON CARMEN PFÖRTNER

Höxter. Pizza, Nudeln und Fischstäbchen – für viele Menschen sind das die Kindergerichte schlechthin. In der Mensa der Sekundarstufe wird jeden Mittag bewiesen, dass es auch anders geht. Und die Schüler, die finden es lecker.

„Salat geht in Tonnen über die Theke“, sagt Michael Voß, Chef des Cateringdienstes Menüplan aus Paderborn, das die Mensa des Schulzentrums beliefert. Zwar gebe es jeden Mittag eine extra Nudeltheke – am Montag gab es dort Penne rigate, zwei verschiedene Tomatensaucen und eine Spinat-Lasagne – aber der Großteil der Schüler würde eines der beiden Hauptmenüs wählen. „Die ersten vier Wochen lang war die Nudeltheke der totale Hit. Aber das hat sich jetzt verflüchtigt“, sagt Voß.

Verflüchtigt habe sich auch die Sorte der Eltern, dass das Essen nicht schmecke. „Viele Eltern haben sich mittlerweile selbst von er Qualität des Essens überzeugt. Sie kommen und essen gemeinsam mit ihren Kindern in der Mensa“, sagt Klaus Leweke, Schulleiter der Sekundarschule. Für ihn gehört die Mensa ins pädagogische Schulkonzept: „Das gemeinsame Mittagessen ist ein Teil kultureller Bildung. Wir wollen den heimischen Küchentisch in die Mensa holen“, sagt Leweke. Daher sei es auch Teil des Konzeptes, dass die Klassenlehrer mittags gemeinsam und geschlossen mit ihrer Klasse essen gehen. „So lernen sich Lehrer und Schüler auch auf einer anderen Ebene kennen, als im Klassenzimmer.“

Dass das Essen nicht nur Schülern schmeckt, beweisen zunehmende Besucherzahlen: Mindestens 200 Essen gehen täglich über die Theke der Mensa – hinzu kommen Schüler und Gäste, die spontan in die Mensa kommen und essen. Viele der Stadtmitarbeiter würden beispielsweise den kurzen Weg nutzen und in der Mensa essen, sagt Maria Schmidt, 1. Beigeordnete. „Wir sind absolut zufrieden mit der Mensa. Das System, dass sich die Mensa ohne öffentliche Zuschüsse finanziert und daher auch Fremde dort Essen gehen können, funktioniert“, sagt Maria Schmidt.

Für Erwachsene und Externe kostet das Essen vier Euro, Schüler bezahlen 3,50 Euro. Die Schüler und Eltern haben die Möglichkeit, verschiedene Wochentage zu wählen, an denen die Kinder stets in der Mensa essen. Sie bekommen eine Art Ausweis und müssen vor Ort kein Bargeld dabei haben. Der Caterer Menüplan rechnet die Kosten direkt mit den Eltern ab. „Ein System, das sich bewährt hat“, sagt Michael Voß. Seit acht Jahren ist er in der Schulverpflegung tätig, beliefert zwölf Standorte vom Hauptsitz in Paderborn aus. Dort werden die Gerichte vorgegart und dann per „cook and chill“-Prinzip zu den Schulen gebracht. „Die Zutaten werden nach dem Garen auf zwei Grad Celsius heruntergekühlt. Wir kochen immer zwei Tage im Voraus und bringen die jeweiligen Menüs dann mit einem Kühltransporter zum Standort“, erklärt Voß die Vorgehensweise. In der Sekundarschule selbst würden die Komponenten dann in einem Ofen fertig- und auf den Punkt gegart. Den Zutaten tue das keinen Abbruch: „Im Gegenteil. Das Essen kommt sehr frisch zubereitet bei den Schülern auf dem Teller an“, sagt Voß.

30 Prozent der Produkte, die Menüplan verkocht, sind mittlerweile biologisch hergestellt. „Ein bisschen mehr kann es noch sein, ich bin aber so ganz zufrieden“, sagt Voß. Kartoffeln, Möhren und viel Gemüse kaufe er eh nur noch Bio ein. „Da stimmt die Qualität einfach und es lässt sich gerade in unserem Cook-and-chill-System gut verarbeiten“, so Voß. Generell arbeite er gern mit regionalen Anbietern wie dem Biolandhof Engemann aus Eissen oder dem Bio-Frische-Service im Lippetal zusammen. Es gebe aber auch Zutaten, bei denen Voß auf Bio verzichten muss. „Fleisch wäre einfach zu teuer“, sagt der Fleischermeister.

Und was sagen die Schüler zum Essen? „Echt lecker“, findet Larissa Wulf. Die Elfjährige hat sich für den Zigeunerbraten, Kartoffeln mit Soße und Salat entschieden. „Salat nehme ich mir nicht täglich, aber doch oft“, sagt die Schülerin. Heute hatte die Lust drauf. Und mit Croûtons oben drauf macht der Salat auch gleich viel mehr Spaß.

Text und Foto mit freundlicher Genehmigung der Neuen Westfälischen / Carmen Pförtner

Update: In der Print-Ausgabe der NW wurde irrtümlich die Mensa des Schulzentrums der Sekundarschule Höxter zugeschrieben. Dies wurde inzwischen seitens der NW berichtigt. Die korrigierte Fassung ist die hier vorliegende.