Mit dem Logbuch durch den Schulalltag

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„Herzlich willkommen“ steht an der Tafel. Auf dem Lehrertisch steht schon ein Blümchen in der Vase. Und auf den Tischen der Schüler liegen vierblättrige Kleeblätter als Willkommensgruß. Nebenan werden Stapel von neuen Büchern katalogisiert und ins Regal eingeräumt: Es geht los, am nächsten Mittwoch, 20. August, startet die neue Sekundarschule in Höxter mit 95 Schülern in vier fünften Klassen, einem elfköpfigen Kollegium und Sozialarbeiterin.

Eine spannende und arbeitsreiche Zeit erleben sie mit dem künftigen Leitungsteam, Klaus Leweke und Konrektorin Christiane Hoffmann. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kindern und Eltern, dass aus der Kraft der vergangenen Monate gemeinsam etwas Gutes entsteht“, sagt Leweke, der sich für alle neuen Fünftklässler mit ihren Eltern bei der Anmeldung Zeit zum Kennenlernen nahm. „Dies ist für uns die einmalige Chance, eine Schule komplett neu zu denken.“ Dabei setzt er auf ein „Super-Kollegium“, das aus verschiedenen Schulformen komme und „unglaublich motiviert mit Spaß“ an die Arbeit gehe. Christiane Hoffmann setzt auf die Kinder, „die mit Lust und Freude aufs Lernen“ sie schon beim Kennenlernnachmittag begeistert hätten, sagt die Bökendorferin.

Herzstück für die künftige Arbeit im umgebauten zweiten Obergeschoss des Schulgebäudes am Bielenberg – hier bleibt die Jahrgangsstufe fünf bis zur zehnten Klasse, derzeit wird im ersten Obergeschoss für den nächsten Fünferjahrgang umgebaut – ist ein grünes Spiralbuch mit dem Logo der neuen Schule, das jeder Schüler bekommt: Das Logbuch, an dem auch Eltern mitgearbeitet haben. „Darin tragen die Kinder täglich ein, was sie gemacht haben.“ Aber auch der Lehrer schaut dort rein, gibt zum Beispiel Einschätzungen zu Erfolgen bei Lernzielen ab. Mitteilungen und Gesprächsbedarf von Lehrern und Eltern werden hier gegenseitig kommuniziert. Dazu gibt?s eine Lobecke für Lehrer und Mitschüler und eine Stolz-Ecke für die eigene Einschätzung des Schülers als Motivationsschub: Beispielsweise: „Ich bin froh, das in Mathe jetzt verstanden zu haben.“ Das Logbuch begleitet Schüler, Lehrer und Eltern durchs gesamte Schuljahr und sei mehr als eine Aufgabenkontrolle: Eltern – sie sollen viel stärker in den Schulalltag integriert werden – seien immer darüber informiert, wo das Kind stehe. Wichtig dafür seien auch die Quartalsgespräche, für die das Logbuch Grundlage darstelle, erklärt Leweke. Denn: „Auch an der Sekundarschule gibt es Noten, auch an der Sekundarschule kann man sitzenbleiben.“ Doch es gehe vor allem um das gemeinsame Lernen und die individuelle Förderung der Kinder. Deshalb bekommt jede Klasse auch ein Lehrer-Tandem, das mit den Schülern den Schulalltag lebt und erlebt, gemeinsam zur Mensa geht und die Themen Transparenz und selbstgesteuertes Lernen großschreibt. Letztes soll die Kinder „früh an eigenständiges Planen von Arbeiten und Lernen heranführen“, sagt Leweke. In der ersten Schulwoche wird ein weiteres neues Instrumentarium eingeführt: Der Klassenrat, „eine Art Schülerparlament“, sagt Leweke, das Themen der Woche sammelt, über Regelverstöße spricht oder Lob ausspricht. Und dann gibt es noch die Tischgruppen: Vier leistungsverschiedene Kinder an einem Arbeitstisch im Klassenraum, die alle unterschiedliche Aufgaben bekommen.

Text und Foto mit freundlicher Genehmigung der Neuen Westfälischen / Carmen Pförtner